Camping-Liebe an der Flensburger Förde

oder auch „Nicht ohne meinen Bulli“

Ich liebe es zu reisen und habe zudem das große Glück, einen VW-Bus zu besitzen, mit dem ich immer unterwegs bin, wenn es meine Zeit gerade zulässt. Hinzu kommt, dass ich als Wahl-Flensburgerin da wohne, wo andere Urlaub machen – und genauso mache ich es auch, manchmal am Wochenende, manchmal auch einfach spontan im Feierabend. Weil ich immer einen „Grundstock“ an Urlaubs-Klamotten und Nudeln an Bulli-Bord habe (ich bin immer wieder begeistert, wie wenig man doch braucht, um es sich so richtig gut gehen zu lassen), bin ich innerhalb weniger Minuten startklar: Dann geht es los, raus aus dem Flensburger Stadtgebiet, geradewegs auf den Hafen zu, und habe nun die Qual der Wahl: Ost- oder Westseite der Förde? Das ist das Tolle am Bulliverreisen, man ist so unglaublich flexibel! An der Westseite der Förde ist der Sonnenaufgang so phänomenal, dass mir bereits morgens um 5 das erste Mal am Tag herausrutscht „Es ist soooo schön hier…“. Oft zieht es mich über die Grenze zu unseren lieben Nachbarn. Dänemark ist ein Paradies für Camper und nur wenige Kilometer nach dem Grenzübergang werden die ersten Plätze ausgewiesen.

Mich zieht es heute aber an die Ostseite der Flensburger Förde, ins Angelner Land nach Bockholmwik. Dort gibt es einen Ferienort mit dem Namen „Fördeferien Bockholmwik“, der Campingplatz, Freizeitheim, Restaurant, Event- und Spielscheune zugleich bietet und für mich einer der schönsten Orte ist, um die Region zu genießen. Da der Campingplatz terrassenartig aufgebaut ist, gibt es fast überall einen wundervollen Ausblick auf’s Wasser. Ich ergattere einen Sahneplatz mit Weitblick bis nach Dänemark, darf mich platzieren, wie ich möchte, ohne feste „Parzelle“, was ich persönlich besonders toll finde. So richte ich natürlich Schiebetür und Dachfenster zur Wasserseite aus und habe direkt das Gefühl: Hier will ich nicht mehr weg! Der Platz lockt neben dem wunderbaren Ausblick mit noch so vielen weiteren Möglichkeiten: Direkt vor meiner Nase liegt der naturbelassende Sandstrand, das seicht abfallende Ufer ist perfekt, gerade für die kleineren Gäste, und lädt mich nach dem Sonnenbad (und Erdbeer-Stärkung) zu einer Stand Up Paddle-Tour ein. Jenseits der „Corona-Zeiten“ gibt es SUP’s (und Fahrräder) auch an der herzlichen Rezeption der Fördeferien Bockholmwik zu leihen, neben der Annahme von Brötchenbestellungen ein weiterer toller Service, wie ich finde. Das Wasser ist so klar und ruhig, es ist fast windstill, perfekt für eine Ausfahrt. Ich genieße die Ruhe und den Perspektivwechsel vom Wasser aus, nur mit mir allein – ein magischer Moment…

Da ich absoluter Genussmensch bin, gehört leckeres Essen für mich immer dazu. Ob ausgiebiges Frühstück, Kaffee und Kuchen am Nachmittag oder Grillen am Abend – vor dem Bulli sitzend bei DEM Ausblick schmeckt es einfach am allerbesten. Doch bevor der Grill angeheizt wird, möchte ich die direkte Umgebung noch ein wenig zu Fuß erkunden und wandere ein Stück auf dem Fördesteig. Dieser offiziell ausgewiesene Wanderweg entlang der gesamten Flensburger Förde führt zukünftig direkt über das Gelände des Campingplatzes. Der Duft der Kartoffelrosen begleitet mich auf meinem Weg und mein Herz hüpft jedes Mal, wenn die Förde wieder durch die Hecke glitzert. Meine kleine Wanderung endet prompt, als ich den Spielplatz der Campingoase erreiche. Zwischen Schaukeln, Rutsche und Co. lacht mich das riesengroße, luftgefüllte Hüpfkissen an und ich kann nicht anders, als es in Beschlag zu nehmen. Ich habe Bauchweh vor Lachen, nachdem ich heute Nachmittag schon auf der Rutsche inmitten der Förde einen Lachanfall nach dem anderen bekam, nun das zweite Mal an diesem Tag, dass das Kind in mir durchkommt. Herrlich – ich gebe alles!!! Und anstelle von maßregelnden Worten ernte ich zustimmende Blicke der anderen Gäste und auch Mitarbeiter des Platzes – ich habe das Gefühl, alle freuen sich mit mir!

Der Hunger treibt mich zurück zum Bulli und bei fast schon kitschigem Sonnenuntergang scheint es mir, als gäbe es gerade nichts Besseres, als Gegrilltes in Kombination mit einem Glas Wein an genau diesem Ort zu genießen. Zufriedener kann man nicht in die Bulli-Koje fallen.

Morgens weckt mich mein innerer Wecker pünktlich zum Sonnenaufgang. Gibt es einen schöneren Start in den Tag? Diese Ruhe, der leichte Nebel über Feldern und Förde, das rötlich-gelbe Morgenlicht ….da ist er wieder, der Moment, der mich immer wieder ein bisschen sentimental werden lässt.

Der Aufbruch nach einem ausgedehnten Frühstück fällt mir sichtlich schwer, so richtig loseisen kann ich mich nicht. Immer wieder schweift mein Blick über die Förde, während ich Tisch und Stühle verstaue und den Bulli abfahrbereit mache. Ich bin mir sicher, sobald sich die nächste Gelegenheit ergibt, bin ich wieder hier! Nach so einem Ausflug bin ich jedes Mal richtig erholt und entspannt, fühle mich wie einmal neu gestartet. Und nach jeder Tour ziehe ich dasselbe Fazit: Ich bin jeden Tag auf’s Neue verliebt in dieses wunderbare Fleckchen Erde und unbeschreiblich dankbar dafür, dass ich es mein „zu Hause“ nennen darf.

 

von Fritzi

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Bemerkungen :

  • user
    Jule 2020-07-08 Beim 21:08
    Wie schön - da wird unser alter Bulli ja richtig in Szene gesetzt :-) Jaaaaaa, Bulli-Reisen ist einfach das Beste: unabhängig, frei, erlebnisreich, entspannend, lecker....in der Ferne zuhause!
  • user
    Jule 2020-07-08 Beim 21:05
    Wie schön